SPD Meckesheim-Mönchzell

SPD Meckesheim-Mönchzell

Zur Situation rund um das Coronavirus nimmt unser Ortsverein Stellung

Veröffentlicht am 26.03.2020 in Ankündigungen

Zunächst danken wir allen Angehörigen der Verwaltung für ihren bisherigen Einsatz, insbesondere das Kümmern telefonisch um unsere ältesten Mitbürgerinnen und Mitbürger, ebenso wie Sozialstation, Nachbarschaftshilfe etc. Feuerwehr, Polizei und besonders, medizinische Kräfte und auch Verkaufspersonal, das nicht von Ladenschließungen betroffen ist, schließen wir in diesen Dank ein...

Zunächst danken wir allen Angehörigen der Verwaltung für ihren bisherigen Einsatz, insbesondere das Kümmern telefonisch um unsere ältesten Mitbürgerinnen und Mitbürger, ebenso wie Sozialstation, Nachbarschaftshilfe etc. Feuerwehr, Polizei und besonders, medizinische Kräfte und auch Verkaufspersonal, das nicht von Ladenschließungen betroffen ist, schließen wir in diesen Dank ein.

Viel mehr Läden (und auch das Rathaus) könnten unseres Erachtens wieder geöffnet werden für Publikumsverkehr, wenn dort sichergestellt ist, dass die Besucher den Mindestabstand voneinander einhalten. Wie in Apotheken, Banken und sog. systemrelevanten Institutionen; auch die Amtsgerichte haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Wir befinden uns in einer Region mit der größten Krankenhaus-Dichte, so dass hier die Stärke des deutschen Gesundheitssystems besonders deutlich wird und uns beruhigen bzw. zu weniger restriktivem Agieren veranlassen sollte.

Unsere älteren Mitbürger sind aufgerufen, draußen Mund- und Nasenschutzmasken anzuziehen. So umstritten ihre Wirkung sein mag, ein wenig mehr Schutz den Mitmenschen gegenüber vor Ansteckung ist allemal besser. Bastelanleitungen gibt es im Internet genug.

Bei aller Aufregung sollten wir nicht außer Acht lassen, dass in der Grippesaison 2017/18 ca. 25.000 Menschen in Deutschland gestorben sind. Und da gab es keinerlei Ausgangssperren oder Ähnliches.

Viele fragen sich jetzt, wo kann die Ursache für solche Virenepidemien liegen? - Wir wissen es nicht, doch während sich die Spezies Mensch auf diesem Planeten über alle Maßen und gegen jegliche Vernunft bereits auf über 7 Mrd. vermehrt hat, sind die Populationen der Insekten um fast 80% zurückgegangen. Ein gigantischer Angriff auf unsere ureigenen Lebensgrundlage durch Erderwärmung, Agrarindustrie und Chemieeinsätze. Und das, um auf möglichst billige Art immer mehr Nahrungsmittel zu erzeugen, von denen ein Großteil wieder weggeworfen wird. Schlägt die Natur jetzt zurück?

War unser Lebensstil immer mehr daran mit Schuld? Oder die explosionsartige Ausdehnung der Bodenversiegelung in den letzten 100 Jahren? In unserem kleinen Meckesheim müssen wir uns fragen, was wir in dieser Situation dagegen tun können. Das Ritual der jährlichen „Earth-Hour“ ist ein ebenso hilfloser Versuch, wie die rührende Anpflanzung von 1000 Bäumchen in Reih und Glied auf einer bisherigen Brachfläche.

Seit Abschaffung der obligatorischen Flächenstilllegung durch die EU 2009 beobachten Wissenschaftler einen massiven Rückgang der früher einheimischen Vogelpopulationen, angepflanzt wird jetzt ohne Rücksicht auf jedem verfügbaren qm. U.a. auch Bioenergiepflanzen, die nicht der Ernährung, sondern dem Individualverkehr dienen. Wildpflanzen und Bodenbrüter verschwinden dadurch fast ganz.

In dieser Situation schlagen wir der Kommunalverwaltung vor, mit den ortsansässigen Landwirten eine freiwillige Naturschutzvereinbarung zu erzielen: die freiwillige Stilllegung von Ackerflächen oder die Nichtbeackerung von Feldrändern von etwa 2 m ab Wegrand, die Anlage sog. Bencheshecken entlang von Feldwegen, um dort einheimischen Insektenpopulationen und damit auch Vögeln, die am Boden brüten, eine neue Heimat zu bieten. Dies würde auch einen weitgehenden Verzicht auf die Ausbringung von Ackergiften ermöglichen, welche jetzt das Insekten- und anschließende Vogelsterben befeuern. Wenn das mit einer Entschädigung der Bauern für entgangene Einnahmen durch die Kommune einherginge, wäre allen gedient.

Und dem dramatischen Klimawandel, der uns vor Corona ja hauptsächlich beschäftigte (und sicher danach wieder!), könnte durchaus auch vor Ort besser begegnet werden, z.B. durch eine verstärkte kommunale Hilfe bei der Installierung von Photovoltaik, oder auch Solarthermie, verpflichtend für Neubauten, oder auch, wie in Mauer, durch Fernwärmenetze bei neuen Siedlungen. Unsere Partei ist auf jeden Fall gegen die von Herrn Söder geforderte Abschaffung der EEG-Umlage.

Wir rufen nicht nur unsere Anhänger, sondern alle Bürger der Gemeinde dazu auf, jetzt nicht in politische Schockstarre zu verfallen, sondern zu diskutieren, wie wir die Zerstörung der Natur auch vor Ort aufhalten, damit unserer Gesundheit langfristig etwas Gutes tun können, auch um zukünftige Katastrophen zu vermeiden.

Gleichwohl fragen wir uns aktuell mehr denn je, ob das jetzige Ausmaß der Einschränkungen wirklich sinnvoll ist und nicht viel mehr Schäden in existenzieller und psychologischer Hinsicht anrichtet (freilich statistisch nicht erfasst und medial verbreitet). So finden in anderen Orten im Kreis durchaus auch Gemeinderatsitzungen statt, eben unter Einhaltung von Abstandsregeln. Und wenn in Eschelbronn ein Osterbrunnen geschmückt werden darf, warum wird diese liebgewonnene Tradition in unserer Gemeinde restriktiv versagt?

Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wünscht die SPD trotz der Einschränkungen erholsame Ostertage in diesem prächtigen Frühling und schöne, leider etwas einsamere Spaziergänge als sonst. Bleiben Sie weiter gesund und so solidarisch wie bisher.

Rainer Hahn, OV-Vorsitzender

Unser Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis 277

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